Ingrid_Becker

Das Jahr 1968 brachte für Ingrid Becker den größten Erfolg in ihrer bislang doch schon so erfolgreichen Karriere. Bei den Olympischen Spielen in Mexiko errang sie die Krone der Leichtatletik. Sie wurde Siegerin im Fünfkampf. Nicht nur in Geseke, sondern in ganz Deutschland war man stolz auf dieses „Goldmädchen“.

Fernsehen, Rundfunk und die Presse gaben sich ein Stelldichein in Geseke, um mehr zu erfahren über die bescheidene Sportlerin aus der „Provinz“.

Ihre Sportkameraden von der LG und vom Turnverein, die Vertreter der Stadt und die der verschiedenen Verbände bereiten ihr zusammen mit vielen tausend Menschen einen besonders herzlichen Empfang. Eine Motorrad-Eskorte der Polizei geleitete sie in einem offenen Wagen von den Toren der Stadt bis zum Marktplatz, der in einer Blitzaktion von den alten Kastanien aus „Sicherheitsgründen befreit“ worden war. Hier wurde nun die Heimkehr gefeiert, was sich dann in kleinen „Festwochen“ im öffentlichen und privaten Bereich fortsetzte.

Ein nicht offiziell bestätigter Ausspruch Ingrid Beckers aus dieser Zeit besagt, dass das Feiern nach dem Sieg anstrengender gewesen sei als die Vorbereitung auf denselben.

Aus beruflichen und privaten Gründen verlies Ingrid Becker bald danach Geseke. Sie ging in die Nähe von Mainz und schloss sich dem dortigen USC an.

Ihre sportliche Laufbahn beendete sie als zweifache Olympiasiegerin. 1972 errang sie die zweite Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in München in der 4 x 100-m-Staffel.

Die Verbindung zu ihrer Heimat ist über die Jahre nicht abgerissen. Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der LG im Jahre 1984 erzählte sie im Rahmen des Festprogramms ihren sportlichen Nachfolgern von den Anfängen der Leichtathletik in Geseke und ermunterte sie, über den Erflog der keinen zu den großen Zielen zu gelangen. Es bleibt die Hoffnung, dass das bei diesem großen Vorbild auch gelingen wird.